Sonntag, 16. Juli 2017

Elyssa wird gedeckt - von Dojan vom Katzengraben

4 Jahre sind vorüber - Elly erwartet ihre ersten Junge

 

Die Option der Zucht hatten wir uns nie verbaut 


Diese alte, urtümliche Rasse ist - wie in den vorigen Posts schon erwähnt - vom Aussterben bedroht. Also war es für uns von Anfang an klar, dass wir Elyssa nicht kastrieren/sterilisieren lassen würden. Wir sind Mitglieder des Klubs für Österreichische Pinscher und haben eine gute Verbindung mit Ulrike und Helmut Raffetseder, Züchter der Pinscher vom Basilikablick. Als wir sie vor einem Jahr besuchten und ihnen Elly zeigten, fragten wir, ob unser Mädel vielleicht einmal oder zweimal Junge bekommen könnte oder sollte?
Elly schaut ja ihrer Mama Bionda vom Basilikablick sehr ähnlich und hat auch so ein schönes, feminines Hundegesicht.

Österreichischer Pinscher Bionda vom Basilikablick nach Welpen
Bionda vom Basilikablick nach der Geburt ihres E-Wurfs (Ellys Wurf)
Österreichischer Pinscher Elyssa vom Basilikablick
Elyssa - etwas dunkler als ihre Mama Bionda, sonst aber recht ähnlich


Es folgten alle geforderten Prüfungen und Untersuchungen.
Nach einem halben Jahr war alles erledigt und wir hatten das Resultat:

Unsere Elyssa vom Basilikablick erfüllt alle Anforderungen und Eigenschaften, um für die Zucht freigegeben zu werden. 


Und der Verein würde sich freuen, wenn wir Elly decken ließen.


Viedeo evtl. nicht am Handy abspielbar - aber am Computer geht es...

Hölles als Ort für die Klubschau der Österreichischen Pinscher 2017
Klubschau für Österreichische Pinscher in Hölles NÖ, am 6. Mai 2017


Klub für österreichische Pinscher, Klubschau in Hölles 2017
Alle sind fröhlich, wachsam und friedlich - so soll es sein

Elyssa vom Basilikablick auf der Klubschau für österreichische Pinscher
Anna führt Elyssa vom Basilikablick - sie meistern es mit Bravour!

Unsere Elly wird das erste Mal in ihrem Leben gedeckt - mit 4

Es wurden uns vom Klub zwei Rüden ausgesucht, die gut zu Elly passen würden und wo der Inzuchtkoeffizient klein wäre. Diese Rüden sind etwas zarter gebaut und hell, da unsere Pinscherin etwas kräftiger und dunkel ist (ein dralles Rassemadel!). So wird darauf geachtet, dass die Nachkommen optisch nicht zu sehr in eine Richtung schlagen. Bei der Wesensart, dem Pinschercharakter gibt eher keine Kompromisse.
Nach ein paar Telefonaten mit den RüdenbesitzerInnen und dem Bemühen einen Deckungstermin zu finden, wurde es Dojan vom Katzengraben aus Klagenfurt.

Deckrüde Dojan vom Katzengraben, Österreichischer Pinscher
Dojan vom Katzengraben

Österreichischer Pinscher Dojan vom Katzengraben, Deckrüde von Elyssa vom Basilikablick
Dojan, eifriger Wach- und Einsatzhund

Am Samstag, dem 1. Juli 2017 war es so weit: In einem schönen Garten am Stadtrand von Klagenfurt wurde im Beisein von den Besitzern und unseren Kindern, bei herrlichem Sonnenschein, unsere Pinscherin völlig unkompliziert und ohne unser Eingreifen gedeckt.


Dojan vom Katzengraben deckt die Pinscherhündin Elyssa vom Basilikablick
Elly und Dojan mögen sich und kommen gleich zur Sache...
Deckung einer österreichischen Pinscherin
Herrchen und Frauchen müssen nicht eingreifen, einfach geschehen lassen...
Paarung zweier österreichischer Pinscher
Nach ungefähr einer viertel Stunde hängen die beiden zusammen...
Zucht der österreichischen Pinscher vom Altersberg
Sie können jetzt nicht mehr auseinander. Nach ca. 7 Min kommt Dojan frei...
Hiermit beginnt die Zucht der österreichischen Pinscher vom Altersberg
Danach etwas ausruhen. Hoffentlich hat alles geklappt und das Treffen trägt Früchte...

Jetzt sind wir hoffentlich guter Hoffnung.

Viedeo evtl. nicht am Handy abspielbar - aber am Computer geht es...


Am 31 August 2017 ist der Wurftermin.

Nach ungefähr 4 Wochen - also Anfang Oktober - können sich Interessenten die Welpen das erste Mal ansehen und sich ihren Liebling aussuchen (oder sich von ihm aussuchen lassen) - was nicht immer einfach ist. Davor ist es nicht sinnvoll, da sich die Kleinen in den ersten Wochen sehr stark verändern, gerade auch in der Fellfärbung.

Wenn dann die Hundchen von Ihnen, also ihren neuen Besitzern abgeholt werden, sollten sie vorher 8 bis 9 Wochen bei ihrer Mutter gewesen sein. Das wäre dann Anfang November. Falls Sie im Ausland wohnen, dauert es länger. Nach Deutschland können die Kleinen erst mit 15 Wochen ausreisen.

Nach diesen vier Blogbeiträgen haben Sie einen hoffentlich guten Einblick in unser Leben mit unserer österreichischen Pinscherhündin Elyssa vom Basilikablick - die wir einfach Elly rufen - bekommen und Ihre Entscheidung ist für diese ganz traditionelle, einfache Hofhund Rasse gefallen, die seit vielen Hundert Jahren Haus, Hof, Herde, Herrchen, Frauchen und alles Vieh schützte und heute noch schützt.

Wir melden uns wieder, sobald man sieht, dass Ellys Baucherl dick wird - das wird wohl ab Mitte August sein. Dann gibt es auch einige nützliche Hinweise für Sie, damit Sie sich schon auf Ihren neuen kleinen Hausgenossen vorbereiten können.

Elyssa, Mutter der österreichischen Pinscher vom Altersberg
Elyssa vom Basilikablick, eine Pinscherin in ihrem Element

Deckrüde von Elyssa vom Basilikablick, österreichische Pinscherin
Dojan vom Katzengraben - ganz in seinem Element


Bis in ein paar Wochen, alles Gute und hundlige Grüße vom Altersberg,

Jochen und Anna Meyer mit Familie und
Elyssa vom Basilikablick

Pinscherin Elyssa kommt, sieht und siegt

3... 2... 1... Elyssa! Ein Pinscher kommt auf den Altersberg

Abwarten und Most trinken - bis die kleine Mostviertlerin endlich zu uns kommt

Jetzt mussten wir uns die unendliche Zeit von vier Wochen in Geduld üben...

... denn erst nach guten 8-9 Wochen nach der Geburt konnten wir unser Hunderl abholen.

Es folgten noch Einkäufe - damit Elly auch alles hat, was sie vielleicht brauchen oder mögen könnte. Und es wurden Formalitäten erledigt und Unterlagen ausgehändigt, wie es bei Rassehunden üblich ist. Außerdem ließen wir uns von Familie Raffetseder beraten, wie wir denn die nächste Zeit mit unserem haarigen Mädchen umzugehen hätten.

Abschied Elyssas von Pinscher Züchtern Helmut und Ulrike Raffetseder
Helmut und Ulrike Raffetseder mit Elyssa - nach fast 9 Wochen der Abschied.

Schließlich kam der Abschied - am schwierigsten war er sicherlich für Elyssa...

Aufgeregt düsten wir mit unserem kleinen Schatz los – die Kinder konnten sich nur durch elterliche Intervention darauf einigen, wann wer Elly am Schoß haben darf. Auf der Autobahn weinte unser Hundchen etwas, so hielten wir am ersten Parkplatz, nahmen sie an die Leine und spielten mit ihr auf der Wiese vor der Raststätte.
Erst hier verstanden wir so richtig und innig, dass wir jetzt zusammengehören und die nächsten Jahre – Ellys Leben lang – eine Familien-Hund-Einheit bilden würden.

Auf dieser Autobahnraststätte sprangen die Funken über

Als wir weiterfuhren, schlief Elly wohl auch mit dieser Erkenntnis ein – ohne Weinen und ohne, dass ihr schlecht wurde. (Bis heute ist Elly eine völlig unkomplizierte Autobeifahrerin).
Nach ein paar Stunden waren wir bei uns daheim angekommen. Unsere Hausgenossen, also unsere zwei Katzen und die Schar Hühner begrüßten uns und Elly machte:
„Wuff!“
Jetzt war allen klar, dass sich Elly äußern konnte und was zu sagen hatte.
Aus ihr wurde ein guter Wachhund.

Viedeo evtl. nicht am Handy abspielbar - aber am Computer geht es...

 

Stiller Abschied von den Rehen - oder wie Elly unsere ungeladenen Dauergäste umstimmte

Unser Problem mit den Rehen löste sich in absolutes Wohlgefallen auf. Täglich gingen wir mit Elly Gartenrunden. Sie war so neugierig und wach, hinterließ hier und dort ihre ersehnten Hundespuren, bellte hell und sprang auch mal ins hohe Gras. Nach recht kurzer Zeit wurde das den Rehen wohl lästig und sie kamen irgendwo beim Zaun raus und blieben draußen.
Ein jahrelanger Kampf hatte so durch einen lebhaften Junghund – einfach durch sein Dasein – ein sanftes Ende genommen. Wir waren so stolz auf unsere Elly – und sind es auch heute noch.

Österreichischer Pinscher vertreibt Rehe aus dem Garten
Die Rehe ziehen um... in die Wildhecke und den Weidengarten außerhalb unseres Zauns

Es folgte der Welpenkurs, dann der Junghundekurs – beides absolvierte Elly mit Bravour.

Viedeo evtl. nicht am Handy abspielbar - aber am Computer geht es...


Österreichischer Pinscher beim Welpenkurs
Elyssa hat ihre erste Schule geschafft: Den Welpenkurs

Katzen und Hühner hatte Elly als Hausgenossen anerkannt und lebte mit ihnen eine fröhliche Beziehung, angesiedelt zwischen spielen und treiben - allerdings war sie die Nummer eins, das musste allen klar sein.

So klein - und schon so ein bestimmter Blick! "Hier ist mein Reich, basta!"

Fuchs, du hast das Huhn gestohlen!

Wie groß Ellys Einfluss auf den Schutz unserer Hühner war, möchte ich kurz an folgender Begebenheit schildern:
Eines Tages hatten wir fast katastrophale Wetterverhältnisse. Der Regen war sintflutartig. Welcher Hund will da schon raus? Elly ist da keine Ausnahme: Wenn es nass ist, ist es am schönsten im warmen, trockenen Haus, im Körbchen, am Boden oder auch am Sofa. Ich hatte im Atelier zu tun, das sich im Nebengebäude befindet. Meine Frau Anna und die Kinder waren nicht da. Die Hühner hatten sich im Garten oder in ihrem Stall ein geschütztes Plätzchen gesucht.

Österreichischer Pinscher passt auf Hühner auf
Glückliche Hühner? Wir hatten sie - manche über Jahre... und Elly passte auf

Doch der Fuchs, der wohl einen ungetrübten Sinn für einzigartige Momente hat, schlug genau dann zu. Elly mag vielleicht im Haus nervös gebellt haben, doch wer sollte sie hören und darauf reagieren? Sonst lassen wir sie immer aus dem Haus, wenn sie anschlägt – immerhin ist sie Wachhund. Sie soll uns ja anzeigen, was da los ist. Sie hält uns auch fremde Katzen fern, und wer weiß was noch alles für Tiere.
Doch an diesem Tag hatten die Hühner keine Chance. Tage später fanden wir die weit verstreuten Überreste, die Federkränze, die der Wind bewegte.

Hühner, artgerecht gehalten
Unsere reinlichen Hühner beim Sandbad, bzw. Erdbad - die Freude ist fühlbar

Im Moment haben wir keine Hühner. Es wird vielleicht noch ein bisschen dauern, aber die Sehnsucht ist da.
Wer vom dummen Huhn spricht, hat sich wohl noch nie mit diesem ganz speziellen Federvieh mit wachem Auge und Geist beschäftigt. Hühner sind faszinierend, ihr Zusammenleben – auch mit Mensch, Hund und Katz ist geprägt von Harmonie und Ritualen, die einem ein Lächeln aufs Gesicht und Glück ins Herz zu zaubern vermögen.

Elyssa vom Basilikablick bei ihrer Arbeit... Aufpassen!
Der Österreichische Pinscher - in seinem urtypischen Umfeld.


Im nächsten Beitrag überspringen wir ein paar Jahre.
Wir kommen zum Thema: Elly soll Junge bekommen, wenn sie dafür geeignet ist...

Samstag, 15. Juli 2017

Nach Hofhund googeln - und Österreichischen Pinscher finden

Der Österreichische Pinscher - ein Hund wie aus einer Wilhelm Busch Bildgeschichte

Nachdem wir es als Familie zu Haus, Garten, Katzen, Hühnern und wilden, gefräßigen Rehen gebracht hatten - die Pfauen hatten ein neues Quartier bezogen - wurde es nun endlich Zeit eine ganz besondere Partnerschaft einzugehen...
... mit einem Hund!

Die Rehe kommen bis ans Haus, wenn kein Hund da ist
Unsere Rehe bei ihrer morgendlichen Runde - nein, die Trauben brauchen noch...

Wir setzten uns über gutgemeinte Ratschläge hinweg, uns doch keinen Hund anzuschaffen - weil der ja wildern könnte - und begannen zu googeln...

... nach Hofhund...
... und landeten gleich beim  „Österreichischen Pinscher“.

Schon die Bilder zeigten:

Der Österreichische Pinscher ist ein richtiger hundliger Hund. 

Nicht zu groß, nicht zu klein, kein Fell das einen Friseur braucht, urig, könnte einem Comic von Wilhelm Busch entsprungen sein.
Als nächstes vergruben wir uns in die Rassemerkmale, die Charaktereigenschaften und lasen:
… unbestechlicher Wächter, der nicht stromert,... dem das Hüten im Blut liegt, … schützt andere Hoftiere vor Beutegreifern, … ein ausgezeichneter Mäuse- und Rattenfänger – ein „Rattler“ (was in uns die Hoffnung aufkeimen ließ, dass wir auch jemanden bekommen, der uns von unserer Wühlmausplage befreien könnte), … Bindungsfähigkeit, … Spiel- und Arbeitsfreude, … Reaktionsschnelligkeit und Ausdrucksfähigkeit, … vorsichtige Neugier, … und so weiter.
Wir verliebten uns bereits in die Rasse beim Lesen über diese Rasse. Denn einen Österreichischen Pinscher hatten wir noch nie in natura gesehen. Wir wussten aber: So einen wollen wir – und keinen anderen!

Der Traum von einem Österreichischen Pinscher
Im Traum sahen wir unseren "Österreicher", wie wohl er sich bei uns fühlen würde...

Ein Hund, das war uns klar, braucht – wir jedes Tier – eine artgerechte Haltung. 

Und der Österreichische Pinscher würde bei uns alles das vorfinden und diese Aufgaben zu meistern haben, die ihm im Blut liegen und das seit der Zeit als unsere Ahnen noch in Pfahlbauten lebten.
Als wir dann noch lasen, dass „Der Österreicher“, wie man den urtypischen Pinscher auch nennt, vom Aussterben bedroht ist, war unsere Entscheidung unwiderruflich gefallen.
Ja, so ein Familienglied, einen Freund und fröhlichen Helfer wollen wir – und das rund um die Uhr (immerhin passt er auch nachts auf und meldet). Und wenn wir dabei noch helfen können, dass diese urige Rasse erhalten bleibt, umso besser.


Es folgte nun die nächste Frage: Hündin oder Rüde?

Alle Überlegungen, die wir damals abwogen, kann ich jetzt gar nicht mehr aufzählen. Ich glaube am Ende ließen wir uns durch Folgendes leiten: Ein Rüde ist das ganze Jahr „läufig“, d.h. wenn eine Hündin irgendwo bereit ist, dann wird er sich zu ihr aufmachen. Das ist ja kein Problem, wenn man einen gut gesicherten Garten hat und er nicht raus kann. Bei uns wäre das unverantwortlich, wenn schon die Rehe so locker rein kommen. Eine Hündin (zumindest bei den Pinschern) ist nur zweimal im Jahr außer Rand und Band, jeweils für ungefähr zwei Wochen, nämlich wenn sie ihre fruchtbare Zeit hat. Dann heißt es aber aufpassen!

Auf der Website des „Klub für Österreichische Pinscher“ erfuhren wir, dass „Bionda vom Basilikablick“ Junge werfen würde. Wir nahmen sofort Kontakt mit den Züchtern Helmut und Ulrike Raffetseder auf und meldeten uns für ein Weibchen an. Hier machten wir die Erfahrung, dass es gut ist, sich rechtzeitig anzumelden, denn Interessenten werden gereiht. Wer sich früher anmeldet, hat die Wahl zwischen mehreren Welpen. Gerade beim Österreicher ist das nicht unwichtig, da die Hunde ja verschieden aussehen.


Das nächste Abenteuer steht bevor:

Wir lernen unsere neue, kleine Hausgenossin kennen...


Wer sich einen Rassehund aussucht, dem steht mitunter eine Reise bevor...
Denn die Züchter können ganz schön weit weg wohnen.
So war es dann auch bei uns. Die Familie Raffetseder wohnt in der Nähe von Amstetten, wir in Oberkärnten. Das sind mehr als 300 km Autofahrt.
Aber auf diese Weise hatten wir einen Grund ins Mostviertel zu fahren – Most zu verkosten und die wunderschöne Gegend zu genießen.
Als die Welpen 4 Wochen alt waren, trudelten wir das erste Mal bei Familie Raffetseder ein. Bionda begrüßte uns – wie es sich für einen Pinscher gehört – mit Gebell.

Bionda vom Basilikablick mit ihrem E-Wurf
Jochen und Bionda vom Basilikablick - Töchterchen spielt mit den Welpen

Und dann waren wir auch schon mitten drin in der ganzen Hundeschar.

Die Welpen von Bionda vom Basilikablick, E-Wurf
Du meine Güte! Welchen wollen wir denn nehmen? Bitte alle, Papa und Mama!

 

Wir wählen unser Hundemädchen aus - oder etwa sie uns?

Während wir hier streichelten und dort kraulten, fröhlich mit den Rackern sprachen, jetzt schon über die Ohren in diese Rasse verliebt – die wir das erste Mal außerhalb des Internets sahen, spukte in uns der bekannte Satz herum:
„Einen Hund sucht man sich nicht aus, er sucht einen aus!“
Wir können dieses Bonmot nicht bestätigen, denn nach unserem Dafürhalten suchten wir uns unsere Elyssa aus – und wenn nicht, dann hat sie es so geschickt angestellt, dass wir nur glauben, wir hätten sie ausgewählt.

"Elyssa vom Basilikablick" mit 4 Wochen

Sie war nicht die Wildeste, hielt sich eher zurück. Ihre Färbung war ganzheitlich braun ohne markante Flecken. Aber ein Blick in ihre großen braunen Augen, den sie aufmerksam erwiderte, ließ uns warm ums Herz werden. Als wir schließlich sahen, dass sie geschäftig aus einem dunklen Gebüsch einen dicken Ast zog, wussten wir, dass Elly genau zu uns passen würde. Ihr Wesen und unser Hausbrauch würden eine harmonische Einheilt bilden. Sie würde dort anpacken und ihre Aufgaben haben, wo wir Menschen scheitern.

So gaben wir am zweiten Tag Elyssa unser Jawort.

Österreichische Pinscherin Elyssa vom Basilikablick mit 4 Wochen
Ein Blick - ein Wort... Elly hat uns erobert!


Im nächsten Blog Beitrag nehmen wir Elyssa mit nach Hause. Dort zeigt sie uns dann wie der Hase läuft... Pardon: Das Reh...

Mittwoch, 12. Juli 2017

Stadt... Land... Österreichischer Pinscher!

Aus der Großstadt aufs Land – und schließlich auf den Hund gekommen


Als im Juli 2013 im Mostviertel die Österreichische Pinscherhündin Bionda vom Basilikablick ihre Jungen zur Welt brachte, hatten wir im fernen Oberkärnten noch keinen Hund. Wohl sind meine Frau und ich mit Hunden aufgewachsen, doch dann folgten Jahre, in denen wir in der Großstadt wohnten, ohne eigenen Garten und mit mehr Lust auf Freiheit, als auf Hund.

Reisen wir gedanklich ein paar Jahre zurück... Eine Aussteigerstory?

2001, als sich die Geburt unseres Sohns ankündigte, beschlossen wir, dass es nun endlich Zeit sei, das Wiener Leben hinter uns zu lassen - und wir fanden in Oberkärnten ein neues Zuhause. Und was für ein Zuhause!
Einen alten Bauernhof auf 1000m Seehöhe mit Blick auf den Millstätter See. Es folgten Jahre des Restaurierens und des Anlegens eines Gartens.

Hier kommen die Österreichischen Pinscher vom Altersberg zur Welt
Rudbauers Kärntner Bruchsteinhaus vor und nach der Renovierung

 

Der Rudbauernhof, ein Kärntner Natur-Bauerngarten und Preisgewinner

Es war genug zu tun – und Tiere stellten sich von selbst ein. Bald war es eine Langhaarkatze, die uns zulief. Diese bekam Junge, die wiederum Junge bekamen. Manche blieben, manche gingen – das ist hier am Land so üblich. Noch hatten wir nicht den Kopf frei, um uns mit einem Hund zu beschäftigen.
Unsere Tochter kam 2008 zur Welt. Haus und Garten nahmen langsam Form an – und immer noch kein Hund im Haus. Wir machten Umwege: Neben unseren Katzen hielten wir uns eine kleine Hühnerschar. Dann folgten drei Pfauen. Inzwischen war unser Garten eine Mischung oder Kombination aus Natur-, Bauern-, Wild-, Permakultur- und Waldgarten. Er gewann sogar einen Preis als „Kärntens schönster privater Natur-Bauerngarten“.

Der Garten der Österreichischen Pinscher vom Altersberg
Katerchen "Vitty" stattet dem Bauerngarten einen Besuch ab - er sucht Elly!

Und hier beginnt unsere eigentliche Hundegeschichte:

Warum einen Hund? Und dann: Warum einen Österreichischen Pinscher?

Wer einen Garten hat, der hat auch einen Zaun – oder er hat keinen Garten mehr. Zumindest am Land ist das Regel. Warum?

Rehe und Hirsche - im Garten eine Katastrophe!

Am Anfang fanden wir es phantastisch, wenn im winterlichen Morgengrauen die Hirsche am Haus vorbeizogen und ihre Spuren im Schnee hinterließen. Doch eines Tages war der Walnussbaum vom Opa für seinen Enkel abgeknickt und zerborsten. Rehe kamen bis ans Haus und ließen im Sommer keine Rosenknospe stehen – auch keinen Kohlkopf im Herbst. Aber am meisten blutete uns das Herz, wenn unsere jungen Obstbäume verbissen und geschält waren. Jede Pflanze, jedes Bäumchen mussten wir individuell schützen, doch es half nichts. Die Rehe fanden jede Schwachstelle und machten unseren beblätterten Lieblingen den Garaus.
Über unseren ersten Holzzaun lachten die Rehe. Sie sprangen drüber, krabbelten drunter durch oder schlüpften behände zwischen den Balken rein und raus. Mit Ach und Weh zogen wir zwischen den Querbalken einen Stacheldraht – obwohl wir es gerne anders gelöst hätten. Für die Rehe schien aber auch der Draht nur eine Bereicherung ihres Lebens zu sein. Sie fühlten sich sichtlich wohl bei uns – und blieben.
Als wir am Ende einen Wildschutzzaun um unseren Garten zogen, teilten wir unseren Garten mit vier Rehen. An Pflanzungen war nicht mehr zu denken. Sie grasten alles ab.
Wenn ich hier von Garten rede, dann rede ich von einem großzügigen Hektar, mit Büschen und einer Feuchtwiese, also genug Verstecken.

Herbstliche Runde durch Rudbauers Permakulturgarten  - wer sieht den Zaun?

Mit Löwenfell und Bärenlosung die Rehe zum Rückzug bewegen?

Wir bekamen tolle Vorschläge: Die Bäume mit Löwenfell bestreuen. Bärenlosung verteilen. Aber einen Hund anschaffen sollten wir besser nicht, denn der könnte Jagd auf die Rehe machen und schließlich zu Wildern beginnen.
Auch unsere Hühner wurden immer öfter Opfer von Beutegreifern aus der Luft, die Pfauen hatten wir nicht mehr, denn der Pfauenhahn drangsalierte die Hühner mehr, als dass er sie beschützte.
Es war wirklich Not am Mann!
Oder besser: Not am Hund.

Jetzt reifte in uns das Verlangen jemanden zu finden, der hier am Hof für Ordnung mit all den Viechern sorgt, der freundlich aber mit Nachdruck die schlemmenden Dauergäste zum Gatter hinaus geleitet...

Könnte ein Hund vielleicht der richtige Helfer in der Not sein? 

Im nächsten Post kommt endlich Elly zu uns. Schauen Sie doch wieder vorbei!