Der Österreichische Pinscher - ein Hund wie aus einer Wilhelm Busch Bildgeschichte
Nachdem wir es als Familie zu Haus, Garten, Katzen, Hühnern und wilden, gefräßigen Rehen gebracht hatten - die Pfauen hatten ein neues Quartier bezogen - wurde es nun endlich Zeit eine ganz besondere Partnerschaft einzugehen...... mit einem Hund!
Unsere Rehe bei ihrer morgendlichen Runde - nein, die Trauben brauchen noch... |
Wir setzten uns über gutgemeinte Ratschläge hinweg, uns doch keinen Hund anzuschaffen - weil der ja wildern könnte - und begannen zu googeln...
... nach Hofhund...
... und landeten gleich beim „Österreichischen Pinscher“.
Schon die Bilder zeigten:
Als nächstes vergruben wir uns in die Rassemerkmale, die Charaktereigenschaften und lasen:
Der Österreichische Pinscher ist ein richtiger hundliger Hund.
Nicht zu groß, nicht zu klein, kein Fell das einen Friseur braucht, urig, könnte einem Comic von Wilhelm Busch entsprungen sein.Als nächstes vergruben wir uns in die Rassemerkmale, die Charaktereigenschaften und lasen:
… unbestechlicher Wächter, der nicht stromert,... dem das Hüten im Blut liegt, … schützt andere Hoftiere vor Beutegreifern, … ein ausgezeichneter Mäuse- und Rattenfänger – ein „Rattler“ (was in uns die Hoffnung aufkeimen ließ, dass wir auch jemanden bekommen, der uns von unserer Wühlmausplage befreien könnte), … Bindungsfähigkeit, … Spiel- und Arbeitsfreude, … Reaktionsschnelligkeit und Ausdrucksfähigkeit, … vorsichtige Neugier, … und so weiter.
Wir verliebten uns bereits in die Rasse
beim Lesen über diese Rasse. Denn einen Österreichischen Pinscher
hatten wir noch nie in natura gesehen. Wir wussten aber: So einen wollen wir – und
keinen anderen!
Im Traum sahen wir unseren "Österreicher", wie wohl er sich bei uns fühlen würde... |
Ein Hund, das war uns klar, braucht – wir jedes Tier – eine artgerechte Haltung.
Und der Österreichische Pinscher würde bei uns alles das vorfinden und diese Aufgaben zu meistern haben, die ihm im Blut liegen und das seit der Zeit als unsere Ahnen noch in Pfahlbauten lebten.
Als wir dann noch lasen, dass „Der
Österreicher“, wie man den urtypischen Pinscher auch nennt, vom
Aussterben bedroht ist, war unsere Entscheidung unwiderruflich
gefallen.
Ja, so ein Familienglied, einen Freund
und fröhlichen Helfer wollen wir – und das rund um die Uhr
(immerhin passt er auch nachts auf und meldet). Und wenn wir dabei
noch helfen können, dass diese urige Rasse erhalten bleibt, umso
besser.
Es folgte nun die nächste Frage: Hündin oder Rüde?
Alle Überlegungen, die wir damals
abwogen, kann ich jetzt gar nicht mehr aufzählen. Ich glaube am Ende
ließen wir uns durch Folgendes leiten: Ein Rüde ist das ganze Jahr
„läufig“, d.h. wenn eine Hündin irgendwo bereit ist, dann wird
er sich zu ihr aufmachen. Das ist ja kein Problem, wenn man einen gut gesicherten Garten hat und er nicht raus kann. Bei uns wäre das unverantwortlich, wenn schon die Rehe so locker rein kommen. Eine Hündin (zumindest bei den Pinschern) ist nur zweimal im Jahr außer
Rand und Band, jeweils für ungefähr zwei Wochen, nämlich wenn sie ihre
fruchtbare Zeit hat. Dann heißt es aber aufpassen!
Auf der Website des „Klub für Österreichische Pinscher“ erfuhren wir, dass „Bionda vom
Basilikablick“ Junge werfen würde. Wir nahmen sofort Kontakt mit
den Züchtern Helmut und Ulrike Raffetseder auf und meldeten uns für ein
Weibchen an. Hier machten wir die Erfahrung, dass es gut ist, sich
rechtzeitig anzumelden, denn Interessenten werden gereiht. Wer sich
früher anmeldet, hat die Wahl zwischen mehreren Welpen. Gerade beim
Österreicher ist das nicht unwichtig, da die Hunde ja verschieden
aussehen.
Das nächste Abenteuer steht bevor:
Wir lernen unsere neue, kleine Hausgenossin kennen...
Wer sich einen Rassehund aussucht, dem steht mitunter eine Reise bevor...
Denn die Züchter können ganz schön
weit weg wohnen.
So war es dann auch bei uns. Die
Familie Raffetseder wohnt in der Nähe von Amstetten, wir in
Oberkärnten. Das sind mehr als 300 km Autofahrt.
Aber auf diese Weise hatten wir einen
Grund ins Mostviertel zu fahren – Most zu verkosten und die
wunderschöne Gegend zu genießen.
Als die Welpen 4 Wochen alt waren,
trudelten wir das erste Mal bei Familie Raffetseder ein. Bionda
begrüßte uns – wie es sich für einen Pinscher gehört – mit
Gebell.
Jochen und Bionda vom Basilikablick - Töchterchen spielt mit den Welpen |
Und dann waren wir auch schon mitten drin in der ganzen Hundeschar.
Du meine Güte! Welchen wollen wir denn nehmen? Bitte alle, Papa und Mama! |
Wir wählen unser Hundemädchen aus - oder etwa sie uns?
Während wir hier streichelten und dort kraulten, fröhlich mit den Rackern sprachen, jetzt schon über die Ohren in diese Rasse verliebt – die wir das erste Mal außerhalb des Internets sahen, spukte in uns der bekannte Satz herum:„Einen Hund sucht man sich nicht aus, er sucht einen aus!“
Wir können dieses Bonmot nicht
bestätigen, denn nach unserem Dafürhalten suchten wir uns unsere
Elyssa aus – und wenn nicht, dann hat sie es so geschickt
angestellt, dass wir nur glauben, wir hätten sie ausgewählt.
"Elyssa vom Basilikablick" mit 4 Wochen |
Sie war nicht die Wildeste, hielt sich eher zurück. Ihre Färbung war ganzheitlich braun ohne markante Flecken. Aber ein Blick in ihre großen braunen Augen, den sie aufmerksam erwiderte, ließ uns warm ums Herz werden. Als wir schließlich sahen, dass sie geschäftig aus einem dunklen Gebüsch einen dicken Ast zog, wussten wir, dass Elly genau zu uns passen würde. Ihr Wesen und unser Hausbrauch würden eine harmonische Einheilt bilden. Sie würde dort anpacken und ihre Aufgaben haben, wo wir Menschen scheitern.
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