Samstag, 15. Juli 2017

Nach Hofhund googeln - und Österreichischen Pinscher finden

Der Österreichische Pinscher - ein Hund wie aus einer Wilhelm Busch Bildgeschichte

Nachdem wir es als Familie zu Haus, Garten, Katzen, Hühnern und wilden, gefräßigen Rehen gebracht hatten - die Pfauen hatten ein neues Quartier bezogen - wurde es nun endlich Zeit eine ganz besondere Partnerschaft einzugehen...
... mit einem Hund!

Die Rehe kommen bis ans Haus, wenn kein Hund da ist
Unsere Rehe bei ihrer morgendlichen Runde - nein, die Trauben brauchen noch...

Wir setzten uns über gutgemeinte Ratschläge hinweg, uns doch keinen Hund anzuschaffen - weil der ja wildern könnte - und begannen zu googeln...

... nach Hofhund...
... und landeten gleich beim  „Österreichischen Pinscher“.

Schon die Bilder zeigten:

Der Österreichische Pinscher ist ein richtiger hundliger Hund. 

Nicht zu groß, nicht zu klein, kein Fell das einen Friseur braucht, urig, könnte einem Comic von Wilhelm Busch entsprungen sein.
Als nächstes vergruben wir uns in die Rassemerkmale, die Charaktereigenschaften und lasen:
… unbestechlicher Wächter, der nicht stromert,... dem das Hüten im Blut liegt, … schützt andere Hoftiere vor Beutegreifern, … ein ausgezeichneter Mäuse- und Rattenfänger – ein „Rattler“ (was in uns die Hoffnung aufkeimen ließ, dass wir auch jemanden bekommen, der uns von unserer Wühlmausplage befreien könnte), … Bindungsfähigkeit, … Spiel- und Arbeitsfreude, … Reaktionsschnelligkeit und Ausdrucksfähigkeit, … vorsichtige Neugier, … und so weiter.
Wir verliebten uns bereits in die Rasse beim Lesen über diese Rasse. Denn einen Österreichischen Pinscher hatten wir noch nie in natura gesehen. Wir wussten aber: So einen wollen wir – und keinen anderen!

Der Traum von einem Österreichischen Pinscher
Im Traum sahen wir unseren "Österreicher", wie wohl er sich bei uns fühlen würde...

Ein Hund, das war uns klar, braucht – wir jedes Tier – eine artgerechte Haltung. 

Und der Österreichische Pinscher würde bei uns alles das vorfinden und diese Aufgaben zu meistern haben, die ihm im Blut liegen und das seit der Zeit als unsere Ahnen noch in Pfahlbauten lebten.
Als wir dann noch lasen, dass „Der Österreicher“, wie man den urtypischen Pinscher auch nennt, vom Aussterben bedroht ist, war unsere Entscheidung unwiderruflich gefallen.
Ja, so ein Familienglied, einen Freund und fröhlichen Helfer wollen wir – und das rund um die Uhr (immerhin passt er auch nachts auf und meldet). Und wenn wir dabei noch helfen können, dass diese urige Rasse erhalten bleibt, umso besser.


Es folgte nun die nächste Frage: Hündin oder Rüde?

Alle Überlegungen, die wir damals abwogen, kann ich jetzt gar nicht mehr aufzählen. Ich glaube am Ende ließen wir uns durch Folgendes leiten: Ein Rüde ist das ganze Jahr „läufig“, d.h. wenn eine Hündin irgendwo bereit ist, dann wird er sich zu ihr aufmachen. Das ist ja kein Problem, wenn man einen gut gesicherten Garten hat und er nicht raus kann. Bei uns wäre das unverantwortlich, wenn schon die Rehe so locker rein kommen. Eine Hündin (zumindest bei den Pinschern) ist nur zweimal im Jahr außer Rand und Band, jeweils für ungefähr zwei Wochen, nämlich wenn sie ihre fruchtbare Zeit hat. Dann heißt es aber aufpassen!

Auf der Website des „Klub für Österreichische Pinscher“ erfuhren wir, dass „Bionda vom Basilikablick“ Junge werfen würde. Wir nahmen sofort Kontakt mit den Züchtern Helmut und Ulrike Raffetseder auf und meldeten uns für ein Weibchen an. Hier machten wir die Erfahrung, dass es gut ist, sich rechtzeitig anzumelden, denn Interessenten werden gereiht. Wer sich früher anmeldet, hat die Wahl zwischen mehreren Welpen. Gerade beim Österreicher ist das nicht unwichtig, da die Hunde ja verschieden aussehen.


Das nächste Abenteuer steht bevor:

Wir lernen unsere neue, kleine Hausgenossin kennen...


Wer sich einen Rassehund aussucht, dem steht mitunter eine Reise bevor...
Denn die Züchter können ganz schön weit weg wohnen.
So war es dann auch bei uns. Die Familie Raffetseder wohnt in der Nähe von Amstetten, wir in Oberkärnten. Das sind mehr als 300 km Autofahrt.
Aber auf diese Weise hatten wir einen Grund ins Mostviertel zu fahren – Most zu verkosten und die wunderschöne Gegend zu genießen.
Als die Welpen 4 Wochen alt waren, trudelten wir das erste Mal bei Familie Raffetseder ein. Bionda begrüßte uns – wie es sich für einen Pinscher gehört – mit Gebell.

Bionda vom Basilikablick mit ihrem E-Wurf
Jochen und Bionda vom Basilikablick - Töchterchen spielt mit den Welpen

Und dann waren wir auch schon mitten drin in der ganzen Hundeschar.

Die Welpen von Bionda vom Basilikablick, E-Wurf
Du meine Güte! Welchen wollen wir denn nehmen? Bitte alle, Papa und Mama!

 

Wir wählen unser Hundemädchen aus - oder etwa sie uns?

Während wir hier streichelten und dort kraulten, fröhlich mit den Rackern sprachen, jetzt schon über die Ohren in diese Rasse verliebt – die wir das erste Mal außerhalb des Internets sahen, spukte in uns der bekannte Satz herum:
„Einen Hund sucht man sich nicht aus, er sucht einen aus!“
Wir können dieses Bonmot nicht bestätigen, denn nach unserem Dafürhalten suchten wir uns unsere Elyssa aus – und wenn nicht, dann hat sie es so geschickt angestellt, dass wir nur glauben, wir hätten sie ausgewählt.

"Elyssa vom Basilikablick" mit 4 Wochen

Sie war nicht die Wildeste, hielt sich eher zurück. Ihre Färbung war ganzheitlich braun ohne markante Flecken. Aber ein Blick in ihre großen braunen Augen, den sie aufmerksam erwiderte, ließ uns warm ums Herz werden. Als wir schließlich sahen, dass sie geschäftig aus einem dunklen Gebüsch einen dicken Ast zog, wussten wir, dass Elly genau zu uns passen würde. Ihr Wesen und unser Hausbrauch würden eine harmonische Einheilt bilden. Sie würde dort anpacken und ihre Aufgaben haben, wo wir Menschen scheitern.

So gaben wir am zweiten Tag Elyssa unser Jawort.

Österreichische Pinscherin Elyssa vom Basilikablick mit 4 Wochen
Ein Blick - ein Wort... Elly hat uns erobert!


Im nächsten Blog Beitrag nehmen wir Elyssa mit nach Hause. Dort zeigt sie uns dann wie der Hase läuft... Pardon: Das Reh...

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