Aus der Großstadt aufs Land – und schließlich auf den Hund gekommen
Als im Juli 2013 im Mostviertel
die Österreichische Pinscherhündin Bionda vom Basilikablick ihre
Jungen zur Welt brachte, hatten wir im fernen Oberkärnten noch keinen Hund. Wohl sind meine
Frau und ich mit Hunden aufgewachsen, doch dann folgten Jahre, in
denen wir in der Großstadt wohnten, ohne eigenen Garten und mit mehr
Lust auf Freiheit, als auf Hund.
Reisen wir gedanklich ein paar Jahre zurück... Eine Aussteigerstory?
2001, als sich die Geburt unseres Sohns
ankündigte, beschlossen wir, dass es nun endlich Zeit sei, das
Wiener Leben hinter uns zu lassen - und wir fanden in Oberkärnten ein
neues Zuhause. Und was für ein Zuhause!
Einen alten Bauernhof auf 1000m Seehöhe
mit Blick auf den Millstätter See. Es folgten Jahre des
Restaurierens und des Anlegens eines Gartens.
Rudbauers Kärntner Bruchsteinhaus vor und nach der Renovierung |
Der Rudbauernhof, ein Kärntner Natur-Bauerngarten und Preisgewinner
Es war genug zu tun – und Tiere stellten sich von selbst ein. Bald war es eine Langhaarkatze, die uns zulief. Diese bekam Junge, die wiederum Junge bekamen. Manche blieben, manche gingen – das ist hier am Land so üblich. Noch hatten wir nicht den Kopf frei, um uns mit einem Hund zu beschäftigen.
Unsere Tochter kam 2008 zur Welt. Haus
und Garten nahmen langsam Form an – und immer noch kein Hund im
Haus. Wir machten Umwege: Neben unseren Katzen hielten wir uns eine
kleine Hühnerschar. Dann folgten drei Pfauen. Inzwischen war unser
Garten eine Mischung oder Kombination aus Natur-, Bauern-, Wild-,
Permakultur- und Waldgarten. Er gewann sogar einen Preis als
„Kärntens schönster privater Natur-Bauerngarten“.
Und hier beginnt unsere eigentliche Hundegeschichte:
Warum einen Hund? Und dann: Warum einen Österreichischen Pinscher?
Wer einen Garten hat, der hat auch
einen Zaun – oder er hat keinen Garten mehr. Zumindest am Land ist
das Regel. Warum?
Rehe und Hirsche - im Garten eine Katastrophe!
Am Anfang fanden wir es phantastisch,
wenn im winterlichen Morgengrauen die Hirsche am Haus vorbeizogen und
ihre Spuren im Schnee hinterließen. Doch eines Tages war der
Walnussbaum vom Opa für seinen Enkel abgeknickt und zerborsten. Rehe
kamen bis ans Haus und ließen im Sommer keine Rosenknospe stehen –
auch keinen Kohlkopf im Herbst. Aber am meisten blutete uns das Herz,
wenn unsere jungen Obstbäume verbissen und geschält waren. Jede
Pflanze, jedes Bäumchen mussten wir individuell schützen, doch es
half nichts. Die Rehe fanden jede Schwachstelle und machten unseren
beblätterten Lieblingen den Garaus.
Über unseren ersten Holzzaun lachten
die Rehe. Sie sprangen drüber, krabbelten drunter durch oder
schlüpften behände zwischen den Balken rein und raus. Mit Ach und
Weh zogen wir zwischen den Querbalken einen Stacheldraht – obwohl
wir es gerne anders gelöst hätten. Für die Rehe schien aber auch
der Draht nur eine Bereicherung ihres Lebens zu sein. Sie fühlten
sich sichtlich wohl bei uns – und blieben.
Als wir am Ende einen Wildschutzzaun um
unseren Garten zogen, teilten wir unseren Garten mit vier Rehen. An
Pflanzungen war nicht mehr zu denken. Sie grasten alles ab.
Wenn ich hier von Garten rede, dann
rede ich von einem großzügigen Hektar, mit Büschen und einer
Feuchtwiese, also genug Verstecken.
Herbstliche Runde durch Rudbauers Permakulturgarten - wer sieht den Zaun? |
Mit Löwenfell und Bärenlosung die Rehe zum Rückzug bewegen?
Wir bekamen tolle Vorschläge: Die
Bäume mit Löwenfell bestreuen. Bärenlosung verteilen. Aber einen
Hund anschaffen sollten wir besser nicht, denn der könnte Jagd auf
die Rehe machen und schließlich zu Wildern beginnen.
Auch unsere Hühner wurden immer öfter
Opfer von Beutegreifern aus der Luft, die Pfauen hatten wir nicht mehr, denn der
Pfauenhahn drangsalierte die Hühner mehr, als dass er sie beschützte.
Es war wirklich Not am Mann!
Oder besser: Not am Hund.
Jetzt reifte in uns das Verlangen
jemanden zu finden, der hier am Hof für Ordnung mit all den Viechern
sorgt, der freundlich aber mit Nachdruck die schlemmenden Dauergäste
zum Gatter hinaus geleitet...
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