Mittwoch, 12. Juli 2017

Stadt... Land... Österreichischer Pinscher!

Aus der Großstadt aufs Land – und schließlich auf den Hund gekommen


Als im Juli 2013 im Mostviertel die Österreichische Pinscherhündin Bionda vom Basilikablick ihre Jungen zur Welt brachte, hatten wir im fernen Oberkärnten noch keinen Hund. Wohl sind meine Frau und ich mit Hunden aufgewachsen, doch dann folgten Jahre, in denen wir in der Großstadt wohnten, ohne eigenen Garten und mit mehr Lust auf Freiheit, als auf Hund.

Reisen wir gedanklich ein paar Jahre zurück... Eine Aussteigerstory?

2001, als sich die Geburt unseres Sohns ankündigte, beschlossen wir, dass es nun endlich Zeit sei, das Wiener Leben hinter uns zu lassen - und wir fanden in Oberkärnten ein neues Zuhause. Und was für ein Zuhause!
Einen alten Bauernhof auf 1000m Seehöhe mit Blick auf den Millstätter See. Es folgten Jahre des Restaurierens und des Anlegens eines Gartens.

Hier kommen die Österreichischen Pinscher vom Altersberg zur Welt
Rudbauers Kärntner Bruchsteinhaus vor und nach der Renovierung

 

Der Rudbauernhof, ein Kärntner Natur-Bauerngarten und Preisgewinner

Es war genug zu tun – und Tiere stellten sich von selbst ein. Bald war es eine Langhaarkatze, die uns zulief. Diese bekam Junge, die wiederum Junge bekamen. Manche blieben, manche gingen – das ist hier am Land so üblich. Noch hatten wir nicht den Kopf frei, um uns mit einem Hund zu beschäftigen.
Unsere Tochter kam 2008 zur Welt. Haus und Garten nahmen langsam Form an – und immer noch kein Hund im Haus. Wir machten Umwege: Neben unseren Katzen hielten wir uns eine kleine Hühnerschar. Dann folgten drei Pfauen. Inzwischen war unser Garten eine Mischung oder Kombination aus Natur-, Bauern-, Wild-, Permakultur- und Waldgarten. Er gewann sogar einen Preis als „Kärntens schönster privater Natur-Bauerngarten“.

Der Garten der Österreichischen Pinscher vom Altersberg
Katerchen "Vitty" stattet dem Bauerngarten einen Besuch ab - er sucht Elly!

Und hier beginnt unsere eigentliche Hundegeschichte:

Warum einen Hund? Und dann: Warum einen Österreichischen Pinscher?

Wer einen Garten hat, der hat auch einen Zaun – oder er hat keinen Garten mehr. Zumindest am Land ist das Regel. Warum?

Rehe und Hirsche - im Garten eine Katastrophe!

Am Anfang fanden wir es phantastisch, wenn im winterlichen Morgengrauen die Hirsche am Haus vorbeizogen und ihre Spuren im Schnee hinterließen. Doch eines Tages war der Walnussbaum vom Opa für seinen Enkel abgeknickt und zerborsten. Rehe kamen bis ans Haus und ließen im Sommer keine Rosenknospe stehen – auch keinen Kohlkopf im Herbst. Aber am meisten blutete uns das Herz, wenn unsere jungen Obstbäume verbissen und geschält waren. Jede Pflanze, jedes Bäumchen mussten wir individuell schützen, doch es half nichts. Die Rehe fanden jede Schwachstelle und machten unseren beblätterten Lieblingen den Garaus.
Über unseren ersten Holzzaun lachten die Rehe. Sie sprangen drüber, krabbelten drunter durch oder schlüpften behände zwischen den Balken rein und raus. Mit Ach und Weh zogen wir zwischen den Querbalken einen Stacheldraht – obwohl wir es gerne anders gelöst hätten. Für die Rehe schien aber auch der Draht nur eine Bereicherung ihres Lebens zu sein. Sie fühlten sich sichtlich wohl bei uns – und blieben.
Als wir am Ende einen Wildschutzzaun um unseren Garten zogen, teilten wir unseren Garten mit vier Rehen. An Pflanzungen war nicht mehr zu denken. Sie grasten alles ab.
Wenn ich hier von Garten rede, dann rede ich von einem großzügigen Hektar, mit Büschen und einer Feuchtwiese, also genug Verstecken.

Herbstliche Runde durch Rudbauers Permakulturgarten  - wer sieht den Zaun?

Mit Löwenfell und Bärenlosung die Rehe zum Rückzug bewegen?

Wir bekamen tolle Vorschläge: Die Bäume mit Löwenfell bestreuen. Bärenlosung verteilen. Aber einen Hund anschaffen sollten wir besser nicht, denn der könnte Jagd auf die Rehe machen und schließlich zu Wildern beginnen.
Auch unsere Hühner wurden immer öfter Opfer von Beutegreifern aus der Luft, die Pfauen hatten wir nicht mehr, denn der Pfauenhahn drangsalierte die Hühner mehr, als dass er sie beschützte.
Es war wirklich Not am Mann!
Oder besser: Not am Hund.

Jetzt reifte in uns das Verlangen jemanden zu finden, der hier am Hof für Ordnung mit all den Viechern sorgt, der freundlich aber mit Nachdruck die schlemmenden Dauergäste zum Gatter hinaus geleitet...

Könnte ein Hund vielleicht der richtige Helfer in der Not sein? 

Im nächsten Post kommt endlich Elly zu uns. Schauen Sie doch wieder vorbei!


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